Warum Minimalismus?

Heute möchte ich erzählen, warum uns das Thema Minimalismus, Achtsamkeit und Nachhaltig so wichtig ist und was uns dazu bewogen hat, unser Leben dahingegen auszurichten.

Was hat uns dazu bewegt?

Anfang des Jahres ist uns aufgefallen, dass wir viel zu viel arbeiten und viel zu wenig Zeit miteinander verbringen. Wir sind dann unserer Situation auf den Grund gegangen und haben festgestellt, dass wir uns viel zu viel mit Dingen beschäftigen, die überhaupt nicht wichtig sind. Und das wichtigste, nämlich uns als Familie, haben wir dabei oft außer Acht gelassen. 

Und genau das wollten wir ändern. Wir haben uns viel informiert und viel gelesen und haben angefangen, unser Umfeld, in dem wir leben, zu ändern – also unser Zuhause. Wir haben gesehen, dass wir einfach viel zu viele Dinge besitzen, die uns nicht glücklich machen. Im Gegenteil. Diese Dinge haben uns nur Arbeit und ein schlechtes Gewissen bereitet. Außerdem standen viele Dinge einfach nur herum und waren nur Staubfänger. 

Wir haben beschlossen, alles auszumisten, was wir nicht mehr brauchen und wollen. Dadurch wollten wir erreichen, dass wir mehr Zeit füreinander haben (weil wir uns um diese Dinge nicht mehr kümmern müssen), dass wir weniger putzen müssen (weil man jeden Gegenstand auch pflegen muss) und wir wollten mehr Raum und ein richtiges Zuhause für uns schaffen, in dem wir uns mit uns beschäftigen. Nicht mit Gegenständen.

Wie haben wir angefangen?

Mein Mann war anfangs die treibende Kraft und hat mit dem schlimmsten angefangen: dem Dachboden. Der war voll bis obenhin. Dinge, die schön sind, aber unbrauchbar. Oder nur zu bestimmten Anlässen hervorgeholt wurden. Dinge, die man fälschlicherweise geschenkt bekommen hat. Fehlkäufe, die aber zu teuer waren um wegzugeben. Erinnerungen, die so wichtig sind, dass sie nicht weg dürfen.

Wir haben alles auf einen Haufen geworfen und haben jeden einzelnen Gegenstand in die Hand genommen und abgewägt, ob wir es brauchen oder wollen. Und leider ist dabei herausgekommen, dass vieles einfach Müll ist. Müll, weil zu kaputt und nicht repapierbar, zu billig um zu verkaufen oder zu hässlich, um zu verschenken.

Das war schon sehr viel für mich. Anfangs war ich total überfordert und wollte überhaupt nicht mehr weitermachen. Ich habe mir dann aber die Zeit gegeben und dann habe ich in kleineren Schritten weitergemacht. Mein Mann und ich haben uns dabei immer viel abgesprochen, weil er einfach etwas schneller war bzw. sich besser von den Dingen trennen konnte. Ich brauchte eben noch meine Zeit. 

Aber je mehr ich mich damit beschäftigt habe und je mehr ich ausgemistet habe, desto leichter ist es mir gefallen. Wir sind Raum für Raum, Schublade für Schublade und Kiste für Kiste durchgegangen. Und es kamen Dinge zum Vorschein, die wir total vergessen hatten. Viel zu viele davon. Wir packten dann alle guten Sachen zu verschenken bzw. zu verkaufen in die Abstellkammer. 

Die Räume wurden immer leerer. Und es tat so gut! Ich lernte, mit leeren Wänden, Böden ohne Teppiche und leeren Kommoden und Regalen zu leben. Und es macht mich glücklich. Derzeit sind wir noch dabei, die Dinge noch abzugeben bzw. zu verkaufen. Das ist auch noch eine Menge Arbeit ^^

Wie ist das mit Kind?

Mili ist jetzt vier Jahre alt und ist mit einem überfüllten Kinderzimmer aufgewachsen. Seit der Schwangerschaft war ich ein einem Spielzeug-Kaufwahn. Sie hatte schon vor Ihrer Geburt so viele Dinge, dass sie für drei Kinder gereicht hätten. Sie hatte Spielzeug, Kleidung, Bücher und Kuscheltiere – in Massen. Von allen Seiten wurde sie beschenkt und ich kaufte und bestellte trotzdem immer mehr. 

Letztes Jahr gab es die Situation, dass sie sich beim Einkaufen einfach ein Spielzeug in den Einkaufswagen gepackt hat, dass sie sich vorher nicht einmal mehr angeschaut hat. Und das war für uns das Signal, dass da was nicht stimmt. Sie durfte sich nämlich beim Einkaufen immer etwas aussuchen. Aber dass sie nicht mal mehr wusste, was sie da eingepackt hatte, war echt schlimm für uns. 

Auch war es oft so, dass sie Zuhause mit ihren vielen Dingen einfach total überfordert war. Sie wusste nicht, was sie spielen soll. Und das war für uns Eltern natürlich auch sehr stressig. Und seit wir ihr Zimmer auch ausgemistet haben (das haben wir Schritt für Schritt gemacht), spielt sie wieder viel mehr mit ihren Sachen und weiß auch mittlerweile, was  sie hat. Das Traurige ist, dass sie sich nicht an die Dinge erinnern kann, die wir ausgemistet haben. 

Ab und zu fallen ihr noch ein paar Dinge ein, die bekommt sie aber dann auch wieder. Und jetzt machen wir es einmal im Monat sogar so, dass sie mit uns zusammen ihre Sachen ausmistet. Sie sucht sich heraus, was sie nicht mehr möchte und wofür sie schon zu groß ist. 

Das macht immer sehr viel Spaß! Auch das Einkaufsverhalten hat sich geändert. Sie spielt gerne in der Spielzeugabteilung, will aber nichts haben. Denn für Spiele und Bücher haben wir mittlerweile die Bücherei für uns entdeckt.

Was wollen wir noch alles erreichen?

Wir haben bis jetzt schon viel erreichen können, sind aber immer noch am optimieren. Und zwar so, dass es für uns alle gut ist. Jeden Gegenstand den wir evtl. kaufen wollen besprechen wir. Und wenn wir einen Gegenstand abgeben möchten, reden wir auch darüber. Mittlerweile wissen wir, was wir haben. 

Wir brauchen gerade viele Dinge auf, die wir uns später nicht mehr kaufen wollen, die aber zu schade zum wegwerfen sind. Wir haben schon viele konventionelle Gegenstände gegen nachhaltige Alternativen ausgetauscht. 

Bald werden wir Kosmetika und Putzmittel selber machen. Außerdem haben wir gemerkt, dass wir durch die ganze Umstellung mehr Zeit füreinander haben – obwohl das Ausmisten und Verkaufen/Spenden/Verschenken viel Zeit in Anspruch nimmt. 

Generell sind unsere Ziele, noch weniger Müll zu produzieren, noch weniger Dinge zu besitzen und auch weniger zu arbeiten. Denn weniger zu kaufen bedeutet, dass man weniger Arbeiten muss. Und so auch mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben hat.

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Mistest Du auch regelmäßig aus? Hast Du vielleicht ein paar Erfahrungen oder Tipps?

Ich freue mich auf Dein Feedback in den Kommentaren!

Viele Grüße, Caro

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