
Minimalistisch leben als Familie
Hallo ihr Lieben! Ich möchte Euch heute erzählen, wie wir uns als Familie dafür entschieden haben, ein minimalistisches Leben zu führen. Denn man muss sich ganz genau überlegen, ob man das auch wirklich will und ob man auch bereit dazu ist.
Minimalismus bedeutet für uns nicht, eine bestimmte Anzahl an Dingen zu besitzen. Es bedeutet für uns viel mehr, sich mit den den Dingen zu umgeben, die man im Alltag braucht und die man mag und mit denen man sich wohl fühlt.
Es gibt viele Aspekte, mit Minimalismus anzufangen. Manche mögen die cleane Ästhetik, bei anderen steht der Umweltaspekt im Vordergrund und andere sehen im Minimalismus die Chance, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Und bei uns war es ganz eindeutig der letzte Aspekt.

Doch um minimalistisch zu leben, muss man erstmal anfangen. Und der Anfang beginnt nicht damit, gleich auszumisten oder schnell Dinge loszuwerden, sondern der Anfang beginnt im Kopf.
Und dabei haben wir uns immer wieder folgende Fragen gestellt:
#1 Kannst Du es Dir vorstellen?
Als wir mit dem Minimalismus angefangen haben haben wir uns erstmal vorgestellt, ob das wirklich etwas für uns ist. Können wir uns wirklich von Dingen trennen, die einfach nur schön aussehen, aber keinen Nutzen haben? Können wir uns wirklich vor jedem Kauf überlegen, ob wir es wirklich brauchen? Können wir unserer Tochter Spielzeug wegnehmen, mit dem sie nicht mehr spielt? Und können wir mit leeren Regalen und kahlen Wänden leben?

Solche und viele andere Fragen haben wir uns gestellt und wir haben sehr viel darüber geredet. Wir haben uns vorab auch Filme darüber angesehen und Bücher gelesen, um dann wirklich sicherzugehen: ja, wir können es uns vorstellen. Und wir wollen anfangen.
#2 Was ist Dir wichtig?
Als wir uns dann sicher waren, dass wir das auch wirklich machen wollen haben wir uns die Frage gestellt, was uns wirklich wichtig ist. Als Eltern ist uns natürlich unsere Tochter am wichtigsten. Und die Zeit, die wir miteinander als Familie verbringen. Wir haben gemerkt, dass viele Dinge einfach nur Zeit, Kraft und Geld kosten, die lange nicht so wichtig sind, wie die gemeinsame Zeit als Familie.

Wir sehen im Minimalismus die Chance, weniger Dinge zu besitzen und dadurch mehr Zeit zu haben und auch weniger zu arbeiten, weil wir weniger Dinge kaufen und unterhalten müssen. Für uns steht an erster Stelle also die Zeit als Familie.
Auch haben wir viele unserer Hobbys wegen der Arbeit zurückgestellt oder sogar auch aufgegeben. Mittlerweile haben wir es geschafft, wieder mehr Zeit dafür zu haben und wir fühlen uns damit wieder viel glücklicher.
Bei der Überlegung kann es auch sehr hilfreich sein, eine Liste zu erstellen. Eine Vorlage dazu findet Ihr hier. Ich hoffe, sie hilft etwas weiter!
#3 Auf was kannst Du verzichten?
Als wir dann fokussiert haben, was für uns genau wichtig ist, haben wir uns überlegt, auf was wir im Gegenzug verzichten können. Ist es uns wirklich wichtig, zB eine Nudelmaschine oder 12 verschiedene Nagellacke zu besitzen? Wenn man gerne Nudeln selber macht und das ein Hobby ist, ist die Nudelmaschine natürlich nicht wegzudenken. Deswegen muss jeder für sich selber entscheiden, auf welche Gegenstände man verzichten kann.
Auch gehört der Konsumverzicht zum Minimalismus. Für mich als Frau, die super gerne shoppt, eine echte Herausforderung, aber mittlerweile komme ich super damit klar. Hier kann es auch sehr hilfreich sein, sich eine Liste anzulegen. Hier gibt es eine Vorlage. Denn wenn man wirklich darüber nachdenkt, auf was man wirklich im Leben verzichten kann, kommen Sachen heraus, an die man anfangs überhaupt nicht gedacht hat.
#4 Hast Du die Kraft dazu?
Sein Leben umzukrempeln ist ein ziemlicher Kraftakt. Gerade als Familie ist es auch wichtig, das gemeinsam zu machen und zusammenzuhalten. Denn wenn der eine Part nichts ändern möchte und der andere Part aber schon, kann das sehr viele Probleme mit sich ziehen. Man muss sich einig sein, gemeinsam ein minimalistisches Leben zu führen. Denn nur gemeinsam hat man die Kraft dazu, seine Gewohnheiten zu ändern, auszumisten und achtsam und minimalistisch zu leben.

Wir waren beide eben total begeistert davon und konnten mittlerweile auch unsere Tochter schon damit anstecken. Sie ist zwar erst 4, aber vieles hat sie schon von uns angenommen. Sie gibt uns manchmal selber Spielzeug, das sie nicht mehr haben möchte und freut sich zB auch über Second-Hand-Elsa Leggings. Der Anfang ist sehr schwierig und man fühlt sich erstmal von den ganzen Dingen und ToDos erschlagen, aber gemeinsam bekommt man das sehr gut hin.
#5 Bist Du bereit für einen Neustart?
Ein minimaoistisches Leben zu führen ist eine Lebenseinstellung. Es bringt nichts, einen Monat eine Challenge zu machen und danach genauso weiterzumachen wie vorher. Es bringt nichts, seine Kleidung auszumisten und die dann im nächsten Monat zu ersetzen oder gar wieder mehr zu kaufen. Minimalismus ist eine Einstellung, die erst im Kopf stattfinden muss und die man auch lernen muss.
Wir bezeichnen uns immer noch nicht als „Minimalisten“, sonder eher als „Minimalismus-Anfänger“. Wir haben schon viel geschafft und sind stolz drauf, aber es liegt noch viel vor uns. Und wir freuen uns darauf! Weil mit jedem Ding, das wir wieder abgeben fühlen wir uns freier und mit jedem Buch, was wir darüber lesen, sind wir noch motivierter.

Also, bevor das ganze Ausmisten losgeht ist es wichtig zu wissen, warum man minimalistisch möchte und ob man gemeinsam als Familie minimalistisch leben möchte. Dann hat man genug Ansporn und Kraft, sich von überflüssigen Dingen zu trennen und auch seine Gewohnheiten zu ändern.
Hast Du Dir denn schonmal diese Fragen gestellt? Warum möchtest Du minimalistisch leben? Und was hat Dich dazu bewegt, minimalistisch zu leben?
Ich freue mich sehr über Eure Kommentare und Euer Feedback!
Hier ist das Video zum Beitrag:
4 Kommentare zu „MINIMALISMUS beginnt im Kopf – 5 entscheidende Fragen, um zu starten“