
Du hast es geschafft und bereits schon super viel ausgemistet. Jetzt liegt es an Dir, diesen Stand zu halten bzw. noch weiter auszumisten und auszuräumen. Dass dabei Rückfälle passieren ist ganz normal. Doch meisten sind Rückfälle aber sehr deprimierend. Ich zeige Dir 10 Tipps, wie Du Kauf-Rückfälle ganz einfach vermeiden kannst.
Du hast Dich entschieden, minimalistischer und einfacher zu leben. Dafür hast Du bereits super viel ausgemistet und ausgeräumt und schon viele Dinge weggeben. Doch dann passiert es, dass Du zB einfach wieder ohne Nachzudenken etwas eingekauft hast. Und Zuhause merkst Du, dass Du es überhaupt nicht brauchst und willst. Solche Rückfälle können ganz schön deprimierend sein.
Aber solche Rückfälle sind völlig normal und ist uns auch schon ganz oft passiert. Als wir mit dem Minimalismus und dem Ausmisten angefangen haben, habe ich zB in einem Drogerieladen einfach ein Puzzle für unsere Tochter gekauft. Ohne Nachzudenken. Das ist mir aber erst später aufgefallen, als mein Mann mich darauf angesprochen hat. Zum Glück hatte ich den Kassenzettel noch behalten und habe das Puzzle am nächsten Tag wieder zurückgegeben. Denn wir hatten vereinbart, dass wir Spiele und Puzzles in der Bücherei ausleihen oder wenn dann nur noch gebraucht kaufen.
Auch sind uns danach noch andere „Fehler“ passiert. Und das ist völlig OK. Denn man muss sich erstmal an den neuen Lebensstil gewöhnen. Und im Leben gibt es auch viele Veränderungen. Aber es gibt auch ein paar Tipps, wie Du solche Rückfälle auch ganz vermeiden kannst. Die waren (und sind immer noch) super hilfreich für uns.
#1 Alt gegen neu
Wenn etwas Neues einzieht, muss etwas Altes gehen. Das gilt natürlich nicht Verbrauchsgüter wie Lebensmittel oder Produkte für die Körperpflege. Aber wenn man sich zB eine neue Vase kaufen möchte sucht man sich etwas aus, das dafür gehen muss. Denn wenn man schon viel ausgemistet hat, möchte man den erreichten Stand so gut es geht halten bzw. noch weiter minimalisieren. Dafür ist dieser Tipp super hilfreich.
Bei uns funktioniert Alt gegen Neu sehr gut beim Spielzeug unserer Tochter. Wenn sie etwas neues haben möchte sucht sie sich selbst aus ihrem Zimmer etwas aus, das dafür gehen muss. Sie hat sich bereits sehr gut daran gewöhnt und es klappt auch gut bei uns.
#2 Mit Liste einkaufen
Überlege Dir vor dem Einkaufen, was Du wirklich brauchst und kaufe nicht mehr ein, als auf der Liste steht. Das kann man zB sehr gut beim Wocheneinkauf umsetzen. Wir überlegen uns schon eine Woche vorher, was wir in der nächsten Woche alles kochen möchten und setzten dafür eine Einkaufsliste auf.
Das mache ich zB mit der Notizen-App auf meinem iPhone. Hier habe ich die Lebensmittel nach Art sortiert und solche Kreise zum Abhaken daneben gesetzt. Wenn wir einkaufen kann ich die Lebensmittel abhaken, die wir im Korb haben. So wird nichts vergessen und wir kaufen auch nur das ein, was wirklich auf der Liste steht.
Natürlich gibt es ab und zu mal ein- zwei Ausnahmen, weil wir etwas ganz tolles sehen, was wir probieren möchten. Aber auch da überlegen wir uns, ob wir das auch wirklich in der Woche essen können oder nicht.
Eine Liste hat uns sehr dabei geholfen, nicht mehr zu viele Lebensmittel einzukaufen und es vereinfacht auch unseren Einkauf wesentlich, weil wir super schnell und einfach fertig werden.
#3 Fragen stellen
Stelle Dir Fragen bei jedem Gegenstand, den Du Dir neu kaufen möchtest. Eine Liste zu möglichen Fragen findest Du hier.
Wenn Du Dir vor dem Kauf eines neuen Gegenstandes diese Fragen stellst kannst Du vermeiden, etwas zu kaufen, was Du vielleicht schon besitzt. Oder etwas zu kaufen, was Du überhaupt nicht brauchst. Es dauert eine Weile, bis man sich daran gewöhnt, sich beim Kaufen solche Fragen zu stellen. Aber wenn man nur ganz kurz innehält, sich den Gegenstand ansieht und sich überlegt, ob man es wirklich braucht, dann ist das sehr hilfreich. Es merkt keiner, man lernt, bewusst einzukaufen und es kann auch noch der Geldbeutel geschont werden.
#4 Werbung meiden
Je weniger Werbung Du siehst, desto weniger hast Du das Bedürfnis, etwas zu kaufen. Werbung begegnet uns überall. Ob man will oder nicht. Aber man kann viel tun, um Werbung im Alltag zu vermeiden. Wenn es Dich interessiert mache ich gerne ein Video zu dem Thema, wie Du im Alltag Werbung vermeiden kannst.
Hinter der Werbung stecken schlaue Köpfe und Psychologen die genau wissen, wie eine Werbung auf uns Menschen wirken kann. Ich selber bin sehr oft auf Werbung hereingefallen. Vor allem, wenn es um Sales und Rabatte ging. Auch Limited Editions waren immer ein Grund für mich, zuzuschlagen.
Denn davon gibt es ja nicht viele – und ich wollte unbedingt eine sein, die eins davon besitzt. Ich habe einfach gekauft, weil der Gegenstand super beworben wurde, weil es „alle“ haben und weil ich auch dazugehören wollte.
Wenn Du es schaffst, aktiv Werbung in Deinem Alltag zu vermeiden, dann wirst Du weniger zum Kaufen verführt. Und so kannst Du einen Rückfall besser vermeiden.
#5 Wenig Geld mitnehmen
Wenn Du in der Stadt unterwegs bist und wenig Geld dabei hast, kannst Du automatisch auch weniger einkaufen. Vor allem, wenn Du vorher Deine Karten zuhause liegen gelassen hast.
Ich hatte zB früher nur meine Karte dabei. Und nie Bargeld. Ich konnte ohne sichtbarem Limit einkaufen, denn ich hatte ja immer genug Geld auf meiner Karte mit dabei. Und das hat uns früher sehr viele Probleme bereitet. Als ich dann meine Karte in die beschützenden Hände meines Mannes gegeben habe und ich nur einen bestimmten Betrag an Bargeld dabei hatte, ging es uns bald wieder besser.
Es ist super schön, sich mit seinen Freundinnen in der Stadt zu verabreden und Bummeln zu gehen. Aber dabei muss nicht immer wie wild eingekauft werden. Und wenn man nur einen bestimmten Betrag an Bargeld dabei hat überlegt man sich ganz genau, für was man das Geld ausgibt.
#6 Wunschliste schreiben
Wenn Du Dir einen größeren oder teureren Gegenstand kaufen möchtest packe ihn erstmal auf eine Wunschliste, bevor Du ihn gleich kaufst. Gerade bei teuren Gegenständen tut man sich immer schwer, sie wieder auszumisten bzw. abzugeben, wenn man sie nicht mehr braucht oder möchte.
Ich hatte früher ein paar Schmuckstücke, die super teuer waren, die ich aber gleich gekauft habe. Und diesen Schmuck hatte ich super selten bzw. nie an – weil ich es einfach nicht mag, Schmuck zu tragen. Ich habe mir sehr schwer getan, diese Teile auszumisten bzw. zu verkaufen. Weil sie ja teuer waren und ich auch nicht den Preis bekommen habe, den ich damals dafür bezahlt habe.
Mittlerweile haben wir eine Wunschliste, auf die wir alle größeren Anschaffungen packen. Wenn wir den Gegenstand nach einiger Zeit vergessen und merken, dass wir ihn nicht brauchen, dann wird er gestrichen. Was mich zum nächsten Tipp bringt.
#7 Abwarten
Egal, welchen Gegenstand man kaufen möchte – Abwarten hilft dabei sicherzugehen, ob man den Gegenstand wirklich braucht. Auch wenn es kleinere Anschaffungen sind: Gebe Dir mindestens einen Tag Zeit und überlege, ob die Anschaffung des Gegenstandes wirklich Dein Leben bereichert oder nicht.
Ich rede bei neuen Anschaffungen immer sehr viel mit meinem Mann darüber und dann wägen wir ab, ob wir es brauchen oder ob nicht ein anderer Gegenstand den gleich Zweck erfüllen kann. Und je länger man wartet, desto sicherer wird man sich. Und es wird einem klar, ob man auch ohne dem Gegenstand leben kann oder nich.
#8 No-Buy-Challenge
Ein super Tipp, um nach dem Ausmisten Kauf-Rückfälle zu vermeiden, ist bei einer No-Buy-Challenge mitzumachen. Da nimmt man sich beispielsweise vor, einen Monat, ein halbes Jahr oder auch ein ganzes Jahr keine neuen Dinge mehr zu kaufen. Erlaubt sind nur Gegenstände für den täglichen Gebrauch wie Lebensmittel, Getränke, Drogerieprodukte etc. Also Dinge, die man täglich verbraucht und neu gekauft werden müssen.
Es geht dabei darum, sich zb ein Jahr lang keine neue Kleidung mehr zu kaufen. Oder keine neuen, großen Anschaffungen mehr zu tätigen. Man setzt sich zum Ziel, die Dinge zu benutzen, die man aktuell hat.
Und wenn diese kaputt gehen versucht man erstmal, sie zu reparieren oder wieder Instand zu setzen. Bei dieser Challenge lernt man, viel achtsamer mit seinen Dingen umzugehen, sie zu hegen und zu pflegen und zb auch etwas auszuleihen, wenn man kurzfristig etwas benötigt.
Auf jeden Fall ein super Tipp vor allem auch für den Start in den Minimalismus.
#9 Limits setzen
Ein sehr guter Tipp, den wir auch super gerne befolgen ist, sich Limits zu setzen. Vor allem beim Geld. Dieses Limit darf nicht überschritten werden und hilft so dabei, unüberlegt Dinge zu kaufen.
Wir haben uns zB ein monatliches Limit gesetzt, wie viel Geld wir für Dinge zur Verfügung haben. Wenn das erreicht ist, kaufen wir nichts mehr. Und unser Ziel ist es, immer unter diesem Limit zu bleiben und somit das Limit immer weiter runterzusetzen.
Man überlegt wirklich mehr, ob man etwas kauft oder ob es nicht reicht, auch etwas einfach mal auszuleihen oder zu mieten. Es gibt dafür viele Möglichkeiten. Man geht mit einem Limit viel achtsamer mit seinem Geld um. Denn für das Geld arbeiten wir und Arbeit ist Zeit. Wenn wir also weniger ausgeben kann man weniger arbeiten und hat somit auch mehr Zeit.
#10 Sich verzeihen
Der wichtigste Tipp ist: sich bei Rückfällen zu verzeihen. Es ist ganz normal, dass man bei einer Veränderung erstmal noch seinen alten Gewohnheiten nachgeht. Auch wenn man etwas wirklich will spielt das Leben manchmal einfach nicht mit und man muss etwas kaufen, was man vorher nicht eingeplant hatte.
Da bringt es nichts, sich darüber zu ärgern oder sich auch mit seinem Partner deswegen zu streiten. Solche Fehler können meisten oft wieder einfach ausgebügelt werden (indem man zB den gekauften Gegenstand wieder zurückgibt). Das beste ist, aus seinen Fehlern zu lernen und es beim nächsten Mal einfach besser zu machen und sich den Fehler wieder in Erinnerung zu rufen.
Welche Rückfälle sind Dir nach dem Ausmisten passiert? Und hast Du noch weitere Tipps, um Kauf-Rückfälle zu vermeiden? Ich freue mich sehr über Deinen Kommentar!
Hab einen ganz tollen Tag und bis zum nächsten Mal!
Deine Caro
Video zum Beitrag (Youtube: saltypeanut)

Hallo Caro,
mir hat es geholfen, ein Haushaltsbuch über jeden Cent zu führen. Somit habe ich überhaupt herausgefunden, wie viel meine Hobbys Cafebesuche und Büchereinkäufe kosten. Ich war schockiert über die Summe pro Jahr!
Seitdem gingen wir nur 1x statt 4x pro Monat in das Cafe (vor Corona) und Bücher leihe ich wie Ihr die Puzzles in der Bibliothek.
Viele Grüße von Kerstin
Vom Blog kerstinmachtklarschiff
Hallo Kerstin! Ja genau, wenn man das mal zusammenfasst kann ganz schön was zusammenkommen… Viele liebe Grüße, Caro