
Ich finde es immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich wir alle leben, was uns alles wichtig ist im Leben und wie wir unseren Alltag gestalten. Und so ist es auch beim Minimalismus. Jeder lebt seinen eigenen Minimalismus. Jedem ist etwas anderes dabei wichtig. Jeder ist aus einem ganz anderen Grund dazu gekommen. Und jeder hat seine eigene Minimalismus-Geschichte. So auch Luke Jaque-Rodney.
Zu der allerersten Folge von der „Minimalismus-Story“ (siehe hier) kamen so viele tolle Rückmeldungen und Kommentare von Euch – vielen Dank nochmal dafür!
Wenn Du Dir gerne Minimalismus-Videos ansiehst, bist Du bestimmt schon auf Videos von Luke gestoßen. Luke wohnt mit seiner Freundin in einem wunderschön eingerichteten Zuhause, gibt viele Tipps und Infos zu den Themen Nachhaltigkeit, Minimalismus und Ernährung und hat auch einen tollen Podcast zum Thema „100 werden“.
Luke habe ich auch über Instagram und YouTube kennengelernt und mich faszinieren immer seine tolle Themen, die alle knackig und auf den Punkt erklärt sind und auch seine tollen Aufnahmen. Es freut mich sehr, dass Luke mitmacht und meine Fragen beantwortet hat!
Lasst Euch nun von Luke und seiner persönlichen „Minimalismus-Story“ inspirieren! Ganz viel Spaß beim Lesen!

Wer bist Du?
Hey! Ich bin Luke, Youtuber und Podcaster über die Themen Minimalismus, Nachhaltigkeit und Langlebigkeit. In meinem Podcast geht es um das Thema „100 werden“. Auf YouTube spreche ich überwiegend über die Themen Minimalismus. Ansonsten bin ich Matcha-Liebhaber! Ich trinke sehr, sehr gerne Matcha-Tee, ich esse sehr gerne Wild-Heidelbeeren und ich liebe Zimmerpflanzen!
Was bedeutet Minimalismus für Dich?
Minimalismus bedeutet für mich: weniger aber besser. Mir ist es ganz wichtig, wenige Dinge um mich zu haben, dafür aber sehr schöne und sehr hochwertige Dinge. Und das Leben mit ganz viel Schönheit zu füllen und alles Überflüssige loszulassen und über Board zu werfen.
Was sind die Vorteile von einem minimalistischen Lebensstil?
Die Vorteile von einem minimalistischen Lebensstil in meinen Augen beziehen sich ganz klar auf das Geistige. Ich habe angefangen Minimalist zu werden, weil ich sehr viele kreative Arbeit mache. Und umso weniger ich um mich herum hatte und umso weniger ich hatte, was das Auge reizt (was „laut“ fürs Auge ist), desto fokussierter konnte ich sein und kann ich auch sein. Und das ist für mich der größte Vorteil von einem minimalistischen Lebensstil.
Welche Tipps hast Du für Minimalismus-Anfänger?
Der größte Tipp, den ich Dir geben kann: halte nicht an Definitionen fest. Lebe Deinen eigenen Minimalismus. Es geht nicht darum, prinzipiell so wenig zu haben wie möglich oder weniger zu haben als andere. Sondern es geht darum, dass Du in Deinem Leben nur noch wertvolle und wichtige Dinge hast. Und versuche, Dich nicht von irgendwelchen fremden Definitionen oder irgendwelchen Einflüssen im Sinne von Druck in eine Richtung bringen zu lassen. Sondern fange erstmal langsam an und vor allem: lasse Dir auch Zeit dabei. Bei mir hat es Monate gedauert, bis ich wirklich am Ziel angekommen bin und das ist auch völlig OK. Mache es nach Deinem eigenen Tempo und vor allem: Finde Deine eigene Definition von Minimalismus. Denn Du musst damit glücklich werden und kein anderer.
Wie wirkt sich der Minimalismus auf Dein Zuhause aus?
Der Minimalismus wirkt sich auf mein Zuhause aus, wie schon erwähnt, dass ich recht wenige Dinge habe. Dafür sind aber die Dinge, die ich habe, sehr schön und sehr hochwertig. Ich habe mein Zuhause mittlerweile zu einem Ort gemacht, den ich nicht mehr verlassen möchte. Ich bin jemand, der sehr gerne unterwegs ist. Aber sobald ich ein paar Tage weg bin, vermisse auch mein Zuhause wieder. Und das ist, denke ich, der größte Vorteil. Weil das Zuhause sollte ein Ort der Ruhe sein. Draußen geht unglaublich viel ab – es ist laut, es ist hektisch. Je nachdem, wo Du wohnst (in der Großstadt natürlich mehr als auf dem Land). Und ich denke, Zuhause sollten wir runterkommen und zur Ruhe kommen. Und das haben meine Freundin und ich für uns erzeugt.
Wie kommt Deine Familie damit klar?
Ich bin immer noch ich. Ich bezeichne mich eigentlich nicht als Minimalist. Sondern ich bin einfach Luke – ein Mensch, der sehr minimalistisch lebt und demnach habe ich mich an sich nicht verändert. Ich konsumiere einfach deutlich weniger. Aber ich bin keiner, der seine Ansichten oder seinen Lebensstil anderen aufzwingen will. Ich versuche zu inspirieren und das ist meinen Augen auch die beste Möglichkeit, auch andere Leute mit ins Boot zu holen. Ich lebe mein Leben. Aber natürlich bin ich zu meiner Familie und meinen Freunden immer noch so wie vorher. Und deswegen hat sich da auch nicht viel verändert.
Vermisst Du etwas?
Nein, ich vermisse gar nichts. Es ist mir auch immer sehr wichtig gewesen, dass ich in der ganzen Zeit, in der ich aussortiert habe und ich mich entschieden habe, minimalistisch zu leben, nichts vermisse. Würde ich irgendetwas vermissen, dann würde ich es auch wieder in mein Leben holen (außer natürlich, es würde irgendwie andere Tiere, Menschen oder dem Planeten belasten). Ich habe mir aber immer gesagt: Wenn Du etwas vermisst, dann hole es auch wieder zurück. Auch, wenn es vielleicht nicht in den Minimalismus passt. Aber letztendlich ist es einfach mega wichtig, dass Du Deine eigene Definition von Minimalismus hast und alles, was da rein passt, passt rein. Und was nicht reinpasst, passt nicht. Und wenn Du etwas vermisst, dann hole es zurück. Du willst doch glücklich werden!
Wie würdest Du Deinen Minimalismus Stil beschreiben?
Ich würde meinen Minimalismus-Stil als warm, ästhetisch und auch natürlich beschreiben. Wir versuchen, sehr viele Naturmaterialien in unsere Wohnung zu holen. Auch würde ich ihn als offen bezeichnen. Uns ist Offenheit sehr wichtig – für uns und auch für unsere Gäste.
Hast Du einen Vorher nachher Vergleich zu deinem Zuhause?
Ja, ich habe einen Vergleich. Ich habe noch Bilder (leider keine Videos mehr). Das war ein sehr langer Prozess. Bevor ich minimalistisch geworden bin habe ich mich erstmal viel mit dem Thema Zimmerpflanzen befasst. Ich habe mich auch sehr wohl gefühlt, aber es war schon sehr voll hier. Dann habe ich gesagt: ok, ich möchte jetzt reduzieren. Das ganze hat ungefähr 1-1,5 Jahre gedauert und jetzt ist es so, wie es ist.
Was inspiriert dich, an deinen Träumen festzuhalten und ihnen nachzugehen?
Der Weg inspiriert mich. Ich bin ein sehr großer Fan davon, dass man nicht zielorientiert arbeitet oder lebt, sondern wegorientiert. Weil das Ziel zu erreichen ist in der Regel nur ein sehr kleiner Moment – egal was es ist. Ob Du die Klausur bestanden hast, die Beförderung bekommen hast, was auch immer. Das ist immer nur ein kleiner Moment, in dem man sich freut. Aber die meiste Zeit nimmt der Weg ein, also das dorthin arbeiten, das lernen, usw. Und deswegen motiviert mich am meisten, an meinen Träumen festzuhalten, dass ich das, was ich jeden Tag mache, genieße und liebe. Und das ist für mich auch Leben. Weil für mich bedeutet das, dass ich jeden Tag in der Gegenwart das genießen kann, was ich machen möchte. Und selbst wenn ich meine Ziele dann nicht erreiche (was auch mal vorkommt), dann ist das für mich völlig OK und keine Zeitverschwendung. Weil ich habe in der ganzen Zeit etwas gemacht, was ich gerne gemacht habe.
Vielen Dank Luke für das tolle Interview! Ich fand es vor allem super interessant, was Du zum letzten Punkt gesagt hast – das hat mich noch länger nachdenken lassen. Vielen lieben Dank für Deine ganzen Inspirationen!
Das ist also die Minimalismus-Geschichte von Luke.
Wenn Du noch mehr von Luke sehen möchtest, schaut gerne auf seinem YouTube-Kanal, seinem Instagram-Profil, seinem TikTok-Profil oder auch auf seinem Podcast vorbei!
Hab noch einen ganz wundervollen Tag und bis zum nächsten Mal!
Deine Caro
Video zum Beitrag (Youtube: saltypeanut)
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