
Zu den ersten beiden Folgen der „Minimalismus-Story“ kamen so viele tolle Rückmeldungen von Euch! Vielen Dank für Euer tolles Feedback und Eure lieben Kommentare! Ich finde es immer wieder so spannend, wie unterschiedlich wir alle doch leben und was uns alles im Leben wichtig ist. So gestaltet sich auch der Minimalismus bei jedem von uns anders. Und das ist auch gut so! Wenn Du Dich im Internet schon einmal wegen Minimalismus umgesehen und informiert hast, dann kommst Du bei ihr auf keinen Fall vorbei: Minimalistic Verena.

Verena habe ich auch das erste Mal auf YouTube gesehen, als wir den Minimalismus für uns entdeckt haben und wir uns darüber im Internet umgesehen und nach Inspiration gesucht haben. Ich finde ihre Geschichte so klasse, die sie auch in ihrem Buch niedergeschrieben hat. Auf YouTube zeigt sie ihre Wohnung und viele tolle Tipps und auf Instagram macht sie auch immer wieder tolle Challenges und gibt ihre Erfahrungen und Gedanken weiter. Sie ist auf jeden Fall eine tolle Inspiration für alle, die sich für Minimalismus interessieren.
Es freut mich sehr, dass Verena mitmacht und meine Fragen beantwortet hat!
Lasst Euch nun von Verena und ihrer persönlichen „Minimalismus-Story“ inspirieren! Ganz viel Spaß beim Ansehen!
Wer bist Du?
Hallo Zusammen! Ich bin Verena, Buchautorin, Youtuberin und Content Creatorin. Meine Community nehme ich täglich mit in meinen Alltag um zu zeigen, dass Minimalismus mehr ist als nur Ausmisten (denn darauf wird es leider oft reduziert). Zu mir gehören mein Mann, unser Sohn, unsere Hündin und wir wohnen auf 77 qm mit drei Zimmern und einem kleinen Garten. Also ganz normal (keine Hütte im Wald, kein Tiny-House – wie man sich das manchmal so vorstellt beim Minimalismus). Wir wohnen jedoch, was den Besitz angeht, sehr reduziert.
Wie hast Du angefangen?
Unsere Minimalismus-Reise hat im Keller begonnen, ganz ungeplant. Es war ein verregneter Sonntag, wir wollten im Keller einfach mal ein bisschen ausmisten, sortieren und durchsehen, was vielleicht weg kann. Danach ging es dann im Kleiderschrank weiter, dort habe ich dann auch gründlich aussortiert. Das habe ich sowieso immer einmal im Jahr gemacht, aber dieses Mal war es gründlicher. So nahmen die Dinge ihren Lauf und es ging dann weiter.

Wie bist Du zum Minimalismus gekommen?
Nachdem wir dann im Keller gründlich ausgemistet hatten ging es in der Wohnung weiter – weil das Gefühl einfach total befreiend war, diese Sachen loszulassen. Ich habe dann im Internet etwas recherchiert, wie man die Dinge am besten loswerden kann und bin auf den Begriff „Minimalismus“ gestoßen. Ich habe mich dann irgendwann reingelesen. In Büchern auf Blogs habe ich damals sehr viel gelesen, ich habe YouTube-Videos gesehen und dieses Thema hat mich einfach so gefesselt und bis heute auch nicht losgelassen. Das war der zweite Startschuss, sich nochmal von mehr Dingen zu befreien und zu schauen: was brauche ich wirklich, was nutze ich überhaupt, was liegt seit Jahren vielleicht nur noch im Schrank, was habe vielleicht auch schon längst vergessen,? Und auch mehr Zeit zu haben für Dinge, die einem Spaß machen, für Hobbys und Freunde und Familie und auch zu hinterfragen: was möchte ich eigentlich im Leben und was tut mir gut.
Was ist Dir dabei schwer gefallen?
Was mir anfangs etwas schwerer gefallen ist war das Loslassen von emotionalen Dingen oder auch Erinnerungsstücken, wobei das mit der Zeit immer einfacher wurde. Denn die Erinnerung trägt man schließlich im Herzen und dafür braucht es nicht immer einen physischen Gegenstand.
Was ist Dir dabei leicht gefallen?
Was mir leicht gefallen ist beim Ausmisten waren zuerst einmal die Sachen im Keller, die dort ja schon jahrelang lagen und die wir teilweise von Wohnung zu Wohnung mit uns mitgeschleppt hatten und trotzdem nie benutzt haben. Als nächstes war der Kleiderschrank dran. Das fiel mir jetzt auch nicht so besonders schwer, weil an meiner Kleidung hänge ich jetzt nicht so unbedingt. Und alte und kaputte Sachen. Die waren dann sowieso recht einfach ausgemistet. Auch Schuhe hatte ich damals sehr viele. Viele davon habe ich jahrelang garnicht angezogen. Das fiel mir auch nicht so besonders schwer, die dann gehen zu lassen. Einige davon waren noch sehr gut, die habe ich dann gespendet. Und auch im Badezimmer ist es mir nicht so schwer gefallen, die Dinge auszumisten. Wir haben einfach alles so nach und nach aufgebraucht. Das meiste oder vielmehr die Sachen, die wir brauchen, haben wir plastikfrei ersetzt und die ganzen anderen Sachen teilweise überhaupt nicht mehr nachgekauft. Wir haben sie garnicht vermisst, als sie dann leer waren. Viele Dinge sind einfach nur Gewohnheit. Man benutzt sie einfach, weil man sie schon jahrelang benutzt. Dadurch ist unser Badezimmer relativ übersichtlich geworden mit Kosmetikartikeln. Man braucht eigentlich garnicht so viel, wie man immer denkt – also wir zumindest nicht.
Vermisst Du etwas?
Nein, gar nichts. Ich hatte einmal aus Versehen zwei Latte Macchiato-Löffel mit zum Sozialkaufhaus genommen, als ich unsere Besteckschublade ausgemistet habe. Die hatte ich zwei Tage später gesucht und dachte „wo sind die jetzt geblieben?“ Da fiel mir ein, dass ich sie aus Versehen mitgenommen hatte. Ich habe sie nie nachgekauft, weil ich sie dann doch nicht gebraucht habe und in dem Sinne auch nicht vermisst habe. Ansonsten, (ich kann da auch für meinen Mann und unseren Sohn mitsprechen): wir vermissen nichts. Wir fragen uns dann eher, warum wir es nicht schon eher gemacht und ausgemistet haben.

Wie würdest Du Deinen Minimalismus-Stil beschreiben?
Unseren Minimalismus-Stil würde ich auf jeden Fall minimalistisch beschreiben 🙂 Deko findet man bei uns nicht wirklich. Wir haben in jedem Zimmer ein großes Bild hängen, was auch für sich wirken darf. Im Büro hängt dann noch ein Wandtuch. Das schluckt auch ein bisschen den Schall und ist auch ein bisschen ethno-mäßig angehaucht. Wir haben viele DIYs. Also einfach Dinge, die uns gefallen, wo wir Spaß daran haben und die wir gerne mögen. Und der Holzfußboden macht es dann auch sehr gemütlich. Wir achten darauf, dass es gemütlich für uns ist, trotz der wenigen Möbel, Dekogegenstände und wenigen Bilder. Und da darf dann jedes Teil für sich wirken. Auch haben wir viel Holz, zB. unsere Holzwand, die auch wieder etwas den Schall schluckt. Das ist auch wieder ein DIY, das uns einfach gefallen hat, als wir es irgendwo gesehen hatten. Auch bei den Accessoires haben wir überall ein bisschen Holz, ebenfalls bei den Küchenutensilien. Und was bei uns auf keinen Fall fehlen darf sind Pflanzen. Pflanzen ersetzen unsere Deko. Die werden auch gehegt und gepflegt. Sie bringen Lebendigkeit in die Räume rein und frische Luft ja sowieso. Und in unseren Minimalismus-Stil haben wir auch ein bisschen Industrial eingebaut. Das sieht man dann auch in der Küche. Das Abzugshauben-Rohr haben wir aus einem Regenabfluss-Rohr gemacht und unsere Kupfer-Platte im Büro bringt abends ein total gemütliches Licht, wenn die Lampen an sind. So haben einfach eine bunte Mischung aus DIY, Pflanzenliebe, Holz und ganz viel Eigenkreation (wir haben einige Möbel auch selbst gebaut) und der eigene Stil ist auch vertreten. Also eine bunte Mischung.
Welcher Bereich ist bei Dir nicht minimalistisch?
Mittlerweile leben wir in allen Lebensbereichen sehr minimalistisch – bis auf Lebensmittel. Da möchte ich nicht so extrem minimalistisch sein und zB nur noch drei Zutaten im Haus haben. Wir kochen jeden Tag frisch (mein Mann und ich ernähren uns rein pflanzlich) und haben damals auch durch den Minimalismus unsere Ernährung umgestellt. Man fängt an, den Konsum zu hinterfragen. Wir haben nicht nur Dinge hinterfragt, zB. „wer hat sie produziert“ und „wer hat sie hergestellt“, sondern auch Lebensmittel. Da haben wir uns gefragt: „wo kommen die Lebensmittel eigentlich her“, „unter welchen Bedingungen wurden sie produziert“ und durch das ganze Hinterfragen haben wir unsere Ernährung umgestellt. Wir kochen sehr gerne, wir essen auch sehr gerne und lecker und immer frisch. Ich mache auch gerne meine Sprossen selber. Man ist dann irgendwie auch verwöhnt, wenn man viele Dinge selber macht und aus frischen Zutaten zubereitet. Fertiggerichte schmecken uns garnicht so gut, auch wenn die hin und wieder mal bei uns auf dem Teller landen. Und auch wir essen mal Chips oder Schokolade. Da können wir uns nicht ganz davon lösen – und das muss man ja auch garnicht. Aber den Großteil ernähren wir uns doch sehr gesund, also mit viel frischem Obst und Gemüse. Das gehört für uns einfach dazu.
Was hast Du mit den ausgemisteten Sachen gemacht?
Wir haben den Großteil unserer ausgemisteten Sachen verschenkt und gespendet, ein paar Sachen auch bei Kleinanzeigen verkauft. Ich hatte auch immer einen Karton im Kleiderschrank stehen: wenn mir mal was in die Hände gefallen ist, was weg konnte, habe ich das erst in den Karton gepackt. Und wenn der Karton voll war, habe ich die Sachen entweder an die Straße gestellt zum Verschenken oder die ganze Kiste mit ins Sozialkaufhaus genommen.
Hast Du einen Vorher-Nachher-Vergleich zu Deinem Zuhause?
Ja das gibt es! Dazu findet Ihr ein Video auf meinem YouTube-Kanal @minimalistic.verena. Wir haben ja nie geplant so zu leben. Wenn ich das vorher gewusst hätte, dann hätte ich mehr Fotos gemacht. Ich habe ein paar Bilder herausgesucht, wo man den Zustand der Wohnung (also das „Vorher“ der Wohnung) ganz gut sieht. Wir waren nie überladen mit Zeug. Aber es war schon oft wechselnde und viel mehr Deko und auch viel bunter. Es sind ja immer Momentaufnahmen, wenn man solche Fotos macht
Wo findet man Dich überall?
Ihr findet mich bei YouTube und bei Instagram unter @minimalistic.verena. Dort ist auch mein Buch verlinkt. In meinem Buch erzähle ich unsere persönliche Geschichte, wie wir zum Minimalismus gekommen sind und was wir alles so verändert haben. Ich würde mich freuen, wenn ihr mal vorbeischaut! Vielleicht bis ganz bald!

Vielen Dank liebe Verena für das tolle Interview! Ich finde es super spannend, dass ihr eigentlich auch durch Zufall auf den Minimalismus gestoßen seid. Uns ging es ähnlich und es hat uns seitdem einfach nicht mehr losgelassen 🙂 Vielen Dank für Deine ganzen Inspirationen!
Das ist also die Minimalismus-Geschichte von Verena.
Schreibe mir gerne, wenn Du noch weitere Minimalismus-Storys sehen möchtest! Bei Fragen kannst Du Dich sehr gerne auch direkt an Verena wenden.
Hab noch einen ganz wundervollen Tag und bis zum nächsten Mal!
Deine Caro
Video zum Beitrag (Youtube: saltypeanut)