
Minimalismus heißt, sich mit den Dingen zu umgeben, die man braucht und die einem Freude bereiten. Und welche Dinge das sind, entscheidet jeder für sich selber. Wenn es um Minimalismus geht denkt man gleich an ausmisten, aussortieren und an nicht mehr kaufen. Darüber habe ich auch schon einige Videos gemacht und euch gezeigt, welche Dinge wir nicht mehr kaufen, nicht mehr besitzen und auch nicht mehr haben möchten.
Doch seitdem wir minimalistisch leben hat es sich ergeben, dass wir manchen Dingen mehr Wertschätzung geben und sie für unseren Alltag und für unser Wohlbefinden auch vermehrt kaufen bzw. Uns zulegen, als wir es vor dem Minimalismus gemacht haben.
Ich zeige dir, welche Dinge das bei uns sind und warum wir sie gerade durch den Minimalismus sehr zu schätzen gelernt und sie auch gerne um uns haben.
Bücher
Als wir den Minimalismus für uns entdeckt haben und total in Fahrt mit Ausmisten und Aussortieren waren hatten wir uns dafür entschieden, all unsere Bücher wegzugeben. Wir haben sehr viele Bücher verkauft, verschenkt und auch gespendet. Nur eine Handvoll haben wir behalten. Wir haben danach nur noch die Bücherei und die Onleihe genutzt. Und machen es auch immer noch. Doch uns haben mit der Zeit unsere eigenen Bücher gefehlt. Bücher, die wir immer wieder gerne lesen, die besonders sind, die wir unserer Tochter weitergeben möchten, die tolle Erinnerungen hervorrufen und die uns glücklich machen.
Natürlich könnte man sie immer wieder bei der Bücherei ausleihen, aber manche Bücher haben uns einfach Zuhause gefehlt. Ich habe mir nur die Bücher wieder gekauft, die mir wirklich etwas bedeuten. Und die mich zum Lächeln bringen, wenn ich sie nur sehe. Bei vielen Büchern hatte ich das Glück, dass ich sie gebraucht bekommen habe. Und nun freue mich auf alle Bücher, die ich mindestens schon jeweils 2 x durchgelesen habe – und es immer wieder tun werde.
Ausflüge/Reisen
Der Grund, warum wir überhaupt mit dem Minimalismus angefangen haben war, dass wir mehr Zeit für uns wollten. Mehr Zeit für uns selbst und auch mehr Zeit als Familie. Seitdem wir minimalistisch leben haben wir auf jeden Fall mehr Zeit bekommen, die wir super gerne in gemeinsame Ausflüge investieren. Wir Reisen gerne, wir gehen gerne auf Feste, besuchen Ausstellungen, sehen uns Städte an, gehen ins Schwimmbad, ins Tobeland usw. Meistens machen wir auch Ausflüge, die nichts kosten. Nur Zeit. Und das ist das wichtigste für uns – wir möchten so viel gemeinsame Zeit miteinander verbringen wie es nur geht.
Auch wenn wir an einem Regentag nur Zuhause sind und lesen, malen und Spiele spielen. Auf gemeinsamen Ausflügen und Reisen lernt man sehr viel über sich und auch über den anderen. Auch erlebt man gemeinsame Abenteuer, macht viele Fotos und Videos und schafft so ganz tolle Erinnerungen, die unvergesslich sind und die unbezahlbar sind. Das ist auf jeden Fall etwas, für das wir viel mehr investieren als vor dem Minimalismus. Weil wir vorher einfach nicht die Zeit dafür hatten.
Kunst/Basteln
Ein Bereich, der uns auch wieder sehr wichtig geworden ist, sind Kunst und Handwerken. Ich habe meine Leidenschaft fürs Malen wieder entdeckt und liebe es, bei einem Kunstwerk zu entspannen. Dadurch, dass wir durch den Minimalismus wieder mehr Zeit für uns gewonnen haben, kann ich mich wieder mehr darauf konzentrieren. Ich habe noch viele tolle Farben und Pinsel aufgehoben, die ich mir schon vor dem Minimalismus gekauft hatte. Da habe ich sie aber nie ausgepackt, denn ich hatte einfach keine Zeit dazu. Ich bin so froh, dass ich sie nicht aussortiert hatte und doch noch aufgehoben hatte.
Vor ca. 2 Monaten habe ich sie wieder hervorgeholt und konnte sie endlich auspacken und ausprobieren. Dann habe ich mir noch ein paar Blöcke und ein paar andere Farben noch gekauft und male jetzt wirklich täglich. Auch haben wir wieder vermehrt Dinge zum Basteln für uns und unsere Tochter besorgt, da wir dafür jetzt auch wieder viel mehr Zeit haben. Gerade jetzt in den Sommerferien haben wir sehr viele Stifte und Malbücher besorgt, die alle total schnell voll bzw. Leer wurden. Auch Dinge zum Ausgraben, Stecken, bemalen usw. Macht unsere Tochter total gerne und die Freude, die sie daran hat ist einfach unbezahlbar.
Gemütlichkeit
Durch den Minimalismus haben wir gelernt, wieder die kleinen Dinge wahrzunehmen und zu genießen. In unserem neuen Zuhause fühlen wir uns super wohl und sind gerade dabei, es wieder gemütlicher zu gestalten. Dazu gehören auf jeden Fall Kerzen, Stoffe und Düfte. Vor allem wenn es bald kälter wird möchten wir es uns Zuhause ganz gemütlich machen. Mit Kaffe, Tee, einem schönen Buch, selbst gebackenen Keksen und einer Kuscheldecke. Gemütlichkeit ist uns auf jeden Fall in letzter Zeit auch wieder sehr wichtig geworden, denn vorher waren wir immer sehr gehetzt, hatten wenig Zeit und immer noch so viele andere Dinge zu tun.
Auch hatten wir immer ein schlechtes Gewissen, wenn wir es uns mal gemütlich gemacht haben. Das ist ja unproduktiv und Zeitverschwendung. Aber das ist genau das Gegenteil! Gemütlichkeit und Ruhepausen sind sehr wichtig, um im Alltag wieder Energie zu tanken und zu entspannen. Gemütlichkeit ist also auch ein Punkt, in den wir auf jeden Fall mehr investieren als vor dem Minimalismus.
Secondhand
Was mich vor dem Minimalismus nie interessiert hat war Secondhand. Ich habe selbst nur immer meine eigenen gebrauchten Dinge weggegeben und sie mir dann einfach wieder neu und besser gekauft. Mit Secondhand habe ich erst angefangen, als unsere Tochter da war. Wir hatten dann einmal die gebrauchte Kleidung unserer Nichte bekommen und ich war davon so begeistert, dass wir immer noch die Kleidung von ihr bekommen, die ihr nicht mehr passt. Kinder wachsen so schnell aus der Kleidung heraus, da ist Secondhand eine richtig tolle Lösung.
Als wir uns dann mehr mit dem Minimalismus beschäftigt haben, habe ich mir selbst auch mal Secondhandkleidung gekauft. Von der Qualität war ich sehr begeistert und jetzt gehe ich regelmäßig in den Secondhandladen, wenn ich etwas neues brauche. Wenn ich etwas bestimmtes brauche oder suche, dann warte ich auch mal länger, bis ich es irgendwo gebraucht finde. Auch kann man sich ja nicht nur Kleidung, sondern auch Deko und vor allem auch Bücher Secondhand kaufen. Man bekommt oft ganz tolle Angebote in sehr guter Qualität und für ganz wenig Geld. Und für die Umwelt hat man auch noch etwas Gutes getan.
Blumen/Pflanzen
Ein Bereich, der mich früher auch nicht wirklich interessiert hat, sind Blumen und Pflanzen. Ich fand es zwar immer schön, welche zu haben, habe sie aber nie so richtig gepflegt. Pflanzen sind bei uns regelmäßig kaputt gegangen und haben nicht lange bei uns überlebt. Mittlerweile überlegen wir hier auch immer ganz genau, welche Pflanzen und Blumen wir kaufen, wo der beste Standort für sie ist und wie lange sie auch halten. Ich liebe es mittlerweile, immer einen frischen Blumenstrauß bei uns in der Küche zu haben.
Wir verbringen jeden Tag eine lange Zeit in der Küche und dabei ist der Blumenstrauß immer Mittelpunkt. Er bringt eine ganz tolle Atmosphäre ins Zuhause und erfreut uns jeden Tag. Unsere Tochter sucht ihn immer selber bei unserem liebsten Blumencafé aus und so entstehen immer super schöne und einzigartige Sträuße, die uns jeden Tag glücklich machen. Wir haben geplant, auch noch mehr Pflanzen bei uns einziehen zu lassen und sind auch noch am überlegen, wo wir welche Pflanze platzieren möchten. Darauf freue ich mich auf jeden Fall schon riesig, weil Pflanzen einfach jedes Zuhause schöner und fröhlicher machen.
Das sind die Dinge bzw. Bereiche, die uns gerade durch den Minimalismus wichtiger geworden sind und wir dadurch auch mehr investieren als davor. Hier achten wir aber auch weiterhin darauf, nicht wieder Dinge anzusammeln. Alle diese Dinge sind sehr sorgfältig und nach langem Überlegen ausgewählt und ich bin mir sicher, dass wir daran noch ganz lange unsere Freude haben werden.
Welche Dinge bzw. Welche Bereiche sind bei dir durch den Minimalismus wichtiger geworden? Ich freue mich sehr auf deinen Kommentar.
Hab noch einen ganz wundervollen Tag und bis zum nächsten Mal!
Deine Caro
Video zum Beitrag (Youtube: saltypeanut)
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