
Der Minimalismus hat unser ganzes Leben verändert. Vieles, was wir uns gewünscht haben, ist seitdem in Erfüllung gegangen. Wir haben für uns herausgefunden, was uns glücklich macht und was wir für einen erfüllten Alltag brauchen. Minimalismus definiert jeder anders. bzw. Lebt es anders aus. Was für den einen richtig ist, passt wiederum nicht zum anderen. Doch was das ist, kann man nur herausfinden, wenn man es selbst ausprobiert.
Wir haben auf unserer Minimalismus-Reise schon sehr viel ausprobiert und so auch für uns herausgefunden, in welchen Bereichen wir minimalistisch leben wollen – und in welchen weniger minimalistisch. Welche das bei uns sind, möchte ich dir heute im Video zeigen. Und warum es völlig OK ist, nicht perfekt zu sein. Auch beim Minimalismus nicht.
Das sind unsere eigenen, persönlichen Erfahrungen und Entscheidungen. Es gibt dabei kein richtig oder falsch. Jeder lebt eben so, wie es für einen am besten passt.
Bücher
In unserer Münchner Wohnung hatten wir eine ganz Wand voller Bücher. Darin waren alle Bücher, die wir besessen hatten. Gelesene, gebrauchte, geliehene, nicht gelesene und geschenkte. Doch seitdem wir den Minimalismus für uns entdeckt haben, haben wir auch unsere Büchersammlung hinterfragt. Wir haben nach und nach alle Bücher verkauft, die wir nicht mochten, nicht brauchten und nicht mehr lesen wollten.
Dann ging es soweit, dass wir eigentlich nur noch eine Handvoll Bücher besaßen. Das war nicht schlimm, denn wir haben die Bücherei für uns entdeckt. In der Bücherei leihen wir uns Bücher, Zeitschriften, Spiele und Tonie-Figuren aus. Doch wir haben von Zeit zu Zeit immer mehr unsere eigenen Bücher vermisst. Bücher, die wir lieben. In denen wir immer wieder gerne lesen. Und die zu uns passen.
Daher haben sich wieder ein paar Bücher bei uns angesammelt und wir haben nun neuerdings wieder ein Bücherregal. Es ist nicht groß und auch nicht voll. Wir haben einfach nur Bücher darin, die uns wichtig sind. Und auch die ausgeliehenen von der Bücherei. Dann ist auch wieder gleich alles aufgeräumt. Außerdem hat unsere Tochter auch ein Fach für ihre Bücher. So kann sie auch jederzeit drankommen und sich für die Abendgeschichte ein Buch aussuchen. Deswegen würde man jetzt sicherlich sagen, dass das nicht minimalistisch ist. Für uns schon, denn wir besitzen nur die Bücher, die uns wichtig sind. Denn bei der Anschaffung überlegen wir uns auch immer mehrmals, ob wir uns ein Buch zulegen oder nicht.
Kleidung
Die Kleidung war mit der größte Teil, den wir aussortiert haben. Viele Teile haben wir gespendet, verschenkt oder verkauft. Das hat eine sehr lange Zeit gedauert und wir haben viel Arbeit in die Erstellung einer Capsule Wardrobe gesteckt. Das Prinzip lieben wir und führen es auch immer noch so weiter. Doch unsere Capsule Wardrobe besteht nicht mehr nur aus ca. 30 Teilen, sondern mittlerweile auch wieder aus mehr Teilen. Eine ganze Zeit lang bin ich immer mit der gleichen Kleidung herumgelaufen, habe alle Teile miteinander kombiniert und hatte für jede Gelegenheit ein passendes Kleidungsstück. Das ist zwar immer noch so, aber ich muss ehrlich gestehen, dass mir dann ein paar Kleidungsstücke nicht mehr gefallen haben.
Diese habe ich wieder aussortiert und nun sind auch wieder ein paar Teile hinzugekommen, die mir einfach nur so gefallen und die nicht unbedingt einen bestimmten Zweck erfüllen müssen. Trotz alledem achte ich beim Kauf von neuer Kleidung darauf, dass sie fair oder auch Secondhand ist. Meine Garderobe ist also wieder ein Stückchen gewachsen, doch ich bin super zufrieden damit. Wir tragen einfach gerne schöne Kleidung in toller Qualität. Daher ist unsere Garderobe nicht mehr so minimalistisch, wie sie einmal war. Aber sie passt zu uns und wir fühlen uns wohl.
Ausflüge
Ein Bereich, bei dem wir überhaupt nicht minimalistisch sind bzw. Uns niemals einschränken würden sind gemeinsame Ausflüge oder Unternehmungen. Wir lieben es, neue Dinge auszuprobieren, neue Orte zu entdecken, neue Sportarten zu testen oder auch einfach gemeinsam etwas zu unternehmen. Das ist uns das wichtigste: die Zeit zusammen. Und das muss nicht immer etwas kosten. Man kann gemeinsam so viele schöne Dinge machen. Und somit auch ganz tolle Erinnerungen sammeln.
Wir sind fast jeden Tag unterwegs und draußen oder machen auch sehr viel am Wochenende. Hier in unserer neuen Heimat werden glücklicherweise sehr viele kostenlose Aktivitäten vor allem für Kinder geboten, die wir super gerne nutzen. Dabei achten wir natürlich darauf, dass auch alle Lust auf etwas haben. Wenn wir mal einen Tag einfach zuhause sind, sehen wir uns einen Film an, malen, spielen, basteln und lesen zusammen. Das größte Geschenk, was uns der Minimalismus gebracht hat, ist Zeit. Und die nutzen wir sehr gerne aus, was man nicht gerade minimalistisch bezeichnen würde. Aber für uns ist es das wichtigste.
Essen
Ein weiterer Bereich, bei dem wir nicht minimalistisch sind, ist der Bereich Essen. Also alles, was mit Essen zu tun hat. Wir achten natürlich darauf, dass wir nicht zu oft ins Café, ins Restaurant oder in den teuren Supermarkt gehen. Aber wir haben uns nicht verboten, dorthin zu gehen. Wenn wir gehen, dann gehen wir sehr gerne hin und genießen es auch. Außerdem ist unser Kühlschrank eigentlich immer voll und wir gehen auch gerne nach Einkaufsliste einkaufen. Dabei achten wir darauf, auch alles zu verwerten, was wir eingekauft haben.
Was mit einer Einkaufsliste auch immer sehr gut funktioniert. Und dass es, so gut es geht, plastikfrei und auch in Bioqualität ist. Wir lieben zB immer frisches rohes Gemüse zum Abendessen oder auch frisches Obst zum Frühstück. Das gibt es eigentlich immer bei uns. In dem Bereich sind wir also nicht sehr minimalistisch, weil wir uns beim Essen so gut wie garnicht einschränken.
Kinderzimmer
Das Kinderzimmer war beim Minimalismus die größte Herausforderung für uns. Wir haben sehr viel aussortiert, ausgemistet und minimalisiert. Unsere Tochter spielt seitdem viel mehr mit ihren Spielsachen, die sie noch hat. Einige Spielzeuge werden ab und zu ausgetauscht und wenn ein neues Spielzeug einzieht, wird eins wieder aussortiert. Da sind wir immer noch dran und finden das auch wichtig. Doch ein komplett leeres Kinderzimmer mit ein paar Spielfiguren aus Holz kommt bei uns nicht in Frage. Unsere Tochter liebt es zu basteln und zu malen.
Auch fängt bald die Schule an und wir haben eine Menge Lernbücher, die wir oft auch geschenkt bekommen. Davon kann man für Kinder finde ich nie genug haben. Unsere Tochter liebt auch jedes einzelne ihrer Kuscheltiere sowie ihre Schleich-Figuren. Sie merkt wirklich sofort, wenn eines davon nicht da ist und es gibt Tage, da spielt sie wirklich mit jedem einzelnen Tier. Auch liebt sie es, sich zu verkleiden. Deswegen haben wir eine Verkleidebox, die jeden Tag ausgeräumt wird. Ab und zu kommt eines weg, ab und zu kommt wieder ein neues nach. So hat unsere Tochter all ihre liebsten Dinge in ihrem Zimmer, mit denen sie nicht überfordert ist und mit denen sie jeden einzelnen Tag spielt. Daher ist das Kinderzimmer unserer Tochter nicht wirklich minimalistisch, wie man es sich so vorstellt. Doch sie hat alles, was sie braucht. Und alles, was sie liebt.
Jeder lebt seinen Minimalismus auf seine ganz eigene Weise aus. Da gibt es keinen richtigen oder falschen Weg. Denn jedem Menschen ist etwas ganz anderes wichtig. Jeder hat einen ganz eigenen Lebensweg und ein ganz eigenes Lebensziel.
Deswegen würde mich auch sehr interessieren, in welchem Bereich ihr nicht oder nicht mehr minimalistisch seid und warum.
Hab noch einen ganz wundervollen Tag und bis zum nächsten Mal!
Deine Caro
Video zum Beitrag (Youtube: saltypeanut)
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