
Beim Minimalismus geht es darum, sich von belastenden Dingen zu trennen. Dabei denkt man gleich an Gegenstände, die man nicht mehr braucht und nicht mehr haben möchte. Doch Minimalismus ist so viel mehr als nur belastende Gegenstände auszumisten und ein ordentliches Zuhause zu haben. Beim Minimalismus geht es vor allem auch darum, Dinge auszumisten, die gar keine Dinge sind. Also nicht physische Dinge. Dinge, die man nicht greifen und sehen kann, die aber das ganze Leben bestimmen.
Es geht dabei um Dinge, die vor allem im Kopf herumschwirren. Denn wenn man nur alles äußerliche und sichtbare ausmistet, dann hat man immer noch Belastungen, die einen beschäftigen. Vor allem im Kopf. Erst wenn aus deinem Kopf alle Belastungen verschwunden sind, kannst du ein freies, geordnetes und glückliches Leben führen. Ich möchte dir nun Dinge und Bereiche zeigen, die du trotzdem ausmisten und aussortieren kannst, obwohl du sie nicht sehen und fassen kannst. Damit du endlich das Leben führen kannst, das du dir schon immer wünschst.
Finanzen
Die Finanzen sind ein super wichtiger Teil unseres Lebens. Denn man kann nur Leben, wenn man auch Geld hat. Auch wenn man sich nicht so gerne damit beschäftigt: es ist super wichtig und es ist auch sehr hilfreich, wenn man auch achtsam mit seinen Finanzen umgeht. Du gehst viel arbeiten für dein Geld. Da wäre es doch super schade, wenn du es für Dinge ausgibst, die du eigentlich gar nicht brauchst. Deswegen gehen wir einmal deine Finanzen durch und streichen Posten, die du nicht mehr benötigst.
Zu dem Punkt Finanzen zähle ich Versicherungen, Abos, Steuern und auch Einnahmen und Ausgaben.
Vielleicht hast du deine Finanzen schon voll im Griff, gibst regelmäßig deine Steuererklärung ab und bist mit deinen Versicherungen auf dem aktuellen Stand. Dann kannst du diesen Teil überspringen.
Aber wenn du etwas an deinen Finanzen verändern bzw. minimieren möchtest, habe ich ein paar Tipps für dich. Ich bin natürlich kein Finanzberater und auch kein Steuerberater. Ich gebe dir hier nur ein paar Tipps, auf die du bei deinen Finanzen achten kannst. Alles andere musst du mit den jeweiligen Beratern selbst klären. Ich gebe somit auch keine Garantie, ob diese Tipps bei dir funktionieren oder nicht. Denn Finanzen sind so individuell wie wir Menschen. Für die Überprüfung deiner Finanzen ist es super hilfreich, wenn du bereits all deine Unterlagen einmal sortiert hast. Dann können wir anfangen:
Versicherungen
Wenn du bereits deine Unterlagen sortiert hast, dann hast du nun alle deine Versicherungsunterlagen an einem Ort gesammelt. Am besten in einem Ordner. Hole dir also diesen Ordner zur Hand und schreibe dir auf, welche Versicherungen du hast und wie viel du jeden Monat dafür ausgibst. Überprüfe nun am besten zusammen mit deinem Versicherungsberater, ob die Versicherungen noch aktuell sind, alles versichert ist, was dir wichtig ist und ob du hier nicht noch etwas sparen kannst.
Abos
Liste einmal alle Abos auf, die du besitzt. Dazu gehören Zeitschriftenabos, Musikabos, Streamingdienste, Fitnessstudio, Apps, usw. Überlege dir nun, welche Abos du zukünftig nicht mehr brauchst und möchtest und kündige sie gleich sofort. Schreibe dir auch daneben hin, wann die gekündigten Abos auslaufen bzw. wann der letzte Tag der Zahlung ist. So kannst noch einmal kontrollieren, ob mit der Kündigung alles geklappt hat.
Steuern
Hier kann ich dir leider keine Hilfe sein, denn hier kann dir nur dein Steuerberater, das Finanzamt selber oder ein Lohnsteuerhilfeverein behilflich sein. Dennoch ist es hier sehr hilfreich, dass du alle alle deine Dokumente sortiert hast. Jetzt sollten alle deine Steuerdokumente in einem Ordner zu finden sein, was wiederum auch wieder sehr hilfreich für deinen Berater ist.
Ausgaben
Generell hat Minimalismus den großen Vorteil, dass du auf jeden Fall viel weniger Geld ausgibst. Du überlegst dir vor jedem Kauf, ob du etwas wirklich brauchst oder nicht. Das verhindert schon mal viele Spontan- und Fehlkäufe.
Wenn du generell mit deinen Ausgaben unzufrieden bist hilft ein Haushaltsbuch sehr viel weiter. Schreibe dir zunächst alle deine Einnahmen und auch deine Ausgaben auf. Zu den Einnahmen gehören Gehälter, Renten, Kindergeld, Arbeitslosengeld, Einkünfte aus Selbständigkeit usw. Zu den Ausgaben gehören Miete, Lebensmittel, Kleidung, Abos, Steuern, Versicherungen, Hobbys, Energie, usw. Mache dir also eine Aufstellung von deinen Einnahmen und deinen Ausgaben mit den jeweiligen monatlichen Beträgen dahinter. Solch eine Aufstellung ist enorm hilfreich, um dir einen groben Überblick zu schaffen, wie viel du monatlich übrig hast. Wenn es dir zu wenig erscheint, dann überlege dir, welche Ausgaben du zukünftig streichen oder minimieren kannst.
Dazu gibt es im Internet eine riesige Sammlung an Tipps, was du alles an Ausgaben verringern kannst. Da das auch ganz individuell ist und nur du selbst herausfinden kannst, musst du dich hier selbst damit auseinandersetzen. Solche Aufstellungen und vor allem auch die Ordnung in deinen Unterlagen kann dir sehr gut dabei helfen, deine Ausgaben insgesamt zu überblicken und an der ein- oder anderen Stelle auch einzusparen.
Termine
Verpflichtungen kann man per se nicht minimalisieren. Es gibt eben Dinge, die getan werden müssen. Ich möchte dich in diesem Punkt nur dafür sensibilisieren, dass du zukünftig auch nur Termine annimmst, für die du auch wirklich bereit bist und die auch wirklich wichtig sind. Der Gang zum Arzt macht zwar keinen Spaß, ist aber auf jeden Fall super wichtig. Das Abendessen mit deiner Freundin macht sicher super viel Spaß, aber wenn du gerade nicht in Stimmung bist, kannst du solche Termine auch absagen.
Ich möchte also nicht sagen, dass du wichtige Termine absagen sollst, weil du keine Lust darauf hast. Das muss jeder von uns machen. Aber du kannst getrost Verabredungen, Treffen usw absagen, wenn dir nicht danach ist oder du dich nicht wohl fühlst. Und dabei solltest du auch kein schlechtes Gewissen verspüren oder dir ein schlechtes Gewissen machen lassen.
Sehe dir nun also mal deinen Terminkalender an oder lege alle Termin-Zettel dieser Woche auf den Tisch. Unterstreiche alle Termine und ToDo’s mit roter Farbe, wenn sie wichtig sind und nicht abgesagt oder verschoben werden können. Dann unterstreiche alle Termine und ToDo’s mit grüner Farbe, die du unbedingt machen möchtest und auf die du dich freust. Und alle anderen Termine und ToDo’s, die nicht wichtig sind und auf die du auch keine Lust hast streichst du gleich durch. Sage sie ab oder verschiebe zur Not. So hast du auch gleich deinen Terminkalender mit aussortiert und hast nun wieder mehr Platz für die Dinge, die wichtig sind und die dir Freude bereiten.
Hobbys
Hobbys sollen Spaß machen, Kraft schenken, selbstbewusst machen, Freude machen und auch glücklich machen. Wenn du all das bei deinem jetzigen Hobby nicht mehr spürst, dann wird es Zeit, dich davon zu verabschieden. Wenn du ein Hobby hast, für das du gefühlt nie Zeit hast, es dir keinen Spaß mehr macht, du es nur wegen anderen machst oder nur machst, weil du es schon immer gemacht hast, dann passt es auch nicht mehr zu dir.
Wir Menschen ändern uns im Laufe der Zeit. Und somit auch unsere Interessen. Da kann es durchaus passieren, dass das, was eigentlich immer zu uns gehört hat, nicht mehr zu uns passt. Und bei Hobbys ist es so wie bei Kleidung auch: sie sollen zu uns passen, nicht wir zu ihnen. Lass also los und trenne dich von dem Hobby, das dir keine Freude mehr bereitet. Suche dich nach einem neuen Hobby um, probiere dich aus, oder mache einfach das, was du schon immer mal machen wolltest. Neben deiner Arbeit, mit der du sowieso schon viel Zeit verbringst solltest Du dich in deiner Freizeit nur noch mit Dingen beschäftigen, die dir Kraft schenken und dich glücklich machen. Denn du hast nur ein Leben!
Gewohnheiten
Es ist auch möglich, deine Gewohnheiten auszumisten bzw. alte, nicht so gute Gewohnheiten durch neue zu ersetzen. Es dauert natürlich eine Weile, bis alte Gewohnheiten verschwinden und sich neue eingestellt haben. Gebe dir auch hier wieder viel Zeit und überstürze nichts. Wenn du mit bestimmten Gewohnheiten nicht zufrieden bist, kannst du sie aber nach und nach loswerden. Das schaffst du auf jeden Fall, wenn du es auch wirklich willst.
Nehme dir nun ein Blatt zur Hand und schreibe alle deine Gewohnheiten auf, die du besonders toll findest, die du super gerne machst und auch auf die du stolz bist. Beispiel: Du gehst dreimal in der Woche joggen oder du liest jeden Abend eine halbe Stunde. Dann schreibst du auch alle deine Gewohnheiten auf, die du unbedingt ändern möchtest oder mit denen du nicht zufrieden bist. Beispiel: Du lässt gerne deine Sachen auf dem Boden liegen. Und als 3. Punkt schreibst du dir auf, welche Gewohnheiten du super gerne noch erlernen möchtest. Beispiel: Du möchtest lernen, deine Dinge nach jedem Benutzen gleich aufzuräumen.
Generell ist es nicht so einfach, alte Gewohnheiten abzulegen und sich neue anzueignen. Dafür gibt es aber viele hilfreiche Bücher und Artikel im Internet. Auf jeden Fall ist es hier auch wichtig: Gebe dir viel Zeit. Eine Gewohnheit muss wachsen und gepflegt werden. Nehme dir auch vor, nur eine einzige Gewohnheit zu ändern bzw. zu erlernen. Fange erst mit einer Gewohnheit an, die du nicht mehr haben möchtest. Das ist eine Gewohnheit, die sehr lange brauchen kann, um sie abzulegen. Dafür gibt es viele verschiedene Methoden. Ich kann dir dazu auf jeden Fall das Buch „Die 1%-Methode“ von James Clear empfehlen, das ich selbst auch schon ein paar Mal gelesen habe.
Gute Gewohnheiten, auf die du richtig Lust hast, stellen sich oft schon von selbst ein. Wenn du z.B. jetzt alles ausgemistet hast, was ja sehr viel Zeit in Anspruch genommen hat, möchtest du natürlich nicht wieder alles vollstellen. Deswegen achtest du schon automatisch beim Einkauf, ob du etwas wirklich brauchst oder nicht. Das ist eine sehr gute Gewohnheit, mit der du dir auf jeden viel Geld und auch Zeit sparen kannst.
Gewohnheiten, die wir einmal erlernt haben, werden wir nicht so schnell vergessen. Aber du hast die Möglichkeit, nicht so gute Gewohnheiten durch gute auszutauschen. Das geht aber natürlich nur, wenn du es auch wirklich willst. Und dazu helfen dir auch deine Listen, die du aufgestellt hast. Streiche die Gewohnheiten durch, die du abgesetzt oder ausgetauscht hast, hake die ab, die du dir angeeignet hast. Schreibe auch auf, ob sich die Arbeit überhaupt gelohnt hat. Bist zu zufriedener? Hast du das Ziel erreicht, dass du mit der neuen Gewohnheit erreichen wolltest?
Reflektiere dich immer selbst und motiviere dich. Lese Bücher und Blogs und sehe dir Videos dazu an. Es gibt nichts, was du nicht umsetzen kannst, wenn du es wirklich willst!
Beziehungen
Der letzte und einer der schwierigsten Punkte ist: Beziehungen aussortieren. Das heißt im Grunde: trenne dich von Menschen, die dir nicht gut tun. Das ist natürlich viel leichter gesagt als getan, denn sich von Menschen zu trennen ist immer schwierig. Ich bin natürlich keine Beziehungsexpertin, aber ich kann auch ein bisschen aus meinen eigenen Erfahrungen reden.
Im Leben begegnest du immer wieder Menschen, Menschen, die dir Kraft geben, dich glücklich machen und unterstützen und für dich da sind. Dann gibt es aber auch Menschen, die dir Kraft rauben, dich traurig und unglücklich machen und auch nicht für dich da sind. Das sind die Menschen, von denen du dich trennen solltest. Wie das alles genau geht ist natürlich ganz individuell. Dafür gibt es auch viele Ratgeber. Aber mache dir einmal bewusst, welche Menschen dir in deinem Leben wirklich gut tun und welche nicht.
Hier kann es auch sehr hilfreich sein, wenn du dir eine Liste anlegst. Schreibe auf eine Seite, welche Menschen dir in deinem Leben gut tun – und welche nicht. Schreibe wirklich alle Namen auf. So hast du nun auf einem Blick alle Menschen, mit denen du zur Zeit Kontakt hast.
Schreibe nun darunter, warum dir bestimmte Menschen gut tun oder warum dir bestimmte Menschen nicht gut tun. Schreibe das ganz aus deinem Bauchgefühl heraus. Das ist deine ehrliche Meinung zu diesen Menschen. Versuche nun anhand von verschiedenen Techniken und Möglichkeiten, dich von den Menschen zu trennen, die dir nicht gut tun. Solch eine Trennung ist nie einfach. Auch für denjenigen, der sich trennt. Gebe dir auch hier genügend Zeit, um nachzudenken und das alles auf dich wirken zu lassen.
Sei dir jedoch bewusst, dass nur du alleine für dein Leben zuständig bist. Du selbst bist dafür verantwortlich, ob du glücklich bist oder nicht. Je mehr du dich also von Menschen trennst, die dir nicht gut tun, umso besser wird es dir gehen. Vielleicht nicht gleich sofort, aber doch immer mehr.
Das sind einige Beispiele für Dinge, die du aussortieren kannst, damit du zukünftig frei, glücklich und leicht leben kannst. Schreibe gerne in die Kommentare, wenn dir noch weitere Bereiche einfallen.
Hab noch einen ganz wundervollen Tag und bis zum nächsten Mal!
Deine Caro
Video zum Beitrag (Youtube: saltypeanut)
Diese Beiträge können dir auch gefallen: